Emotionale Tage an der SM der Aktiven in Langenthal
An der diesjährigen SM der Aktiven in Langenthal standen nicht weniger als 8 Thuner Athletinnen und Athleten im Einsatz, die allesamt über Finalpotenzial verfügten. Dass es an Meisterschaften aber auch immer das Quentchen Glück braucht, erlebten wir in an diesen drei Tagen zur Genüge.

Am Freitag standen Céline Bürgi (100m), Fabio Luginbühl (100m), Felix Eichenberger (Stab) und Shawna Küffer ( Speer) im Einsatz. Während bei Felix wie auch Céline mit der noch fehlenden EM LImite doch ein Druck vorhanden war, konnten Fabio wie auch Shawna relativ locker zum Wettkampf antreten.Fabio zeigte eine sehr gute Leistung, erreichte die Halbfinals und blieb mit 10.80s bei Gegenwind nur unwesentlich über seiner PB. Auch Shawna überzeugte, blieb trotz wenigen Speertrainings mit 41.02m nur 2m unter ihrer PB und wurde sehr gute 4. 
Céline zeigte im VL wie auch im HF zwei gute Läufe unter 12 Sekunden. Fürs Finale hätte sie dann über einen Zehntel schneller als ihre PB laufen müssen, da in Langenthal leider nur 6 Bahnen zur Verfügung standen. 
Fürs emotionale Highlight des Tages sorgte Felix Eichenberger. Erst wenige Wochen nach seinem Trainings Unfall ( Gebrochener Stab/ Handverletzung) zeigte er auf eindrückliche Weise, dass er nicht nur physisch sondern auch psychisch top fit ist.  Felix war von Beginn weg fokussiert, liess die Höhe von 5.15m aus und nahm direkt die EM Quali Höhe von 5.25m in Angriff. Als er diese Höhe schaffte und somit eben die Qualifikation für die EM U23 in Talliin erreichte, herrschte Freude pur, bei Felix, seiner Familie, der LVT-family aber auch bei allen anderen Zuschauerinnen und Zuschauern, die diesen Höheflug miterlebten. Alle freuten sich für Felix, da er sich diese Quali mehr als verdient hatte. Herzliche Gratulation Felix! Die Silbermedaille bei den Grossen war dann fast nur noch eine schöne Nebensache. 

Am Samstag standen Céline (200m), Fabio (Weit), Robin (800m VL) und Gui (800m VL ) im Einsatz. Robin, bereits für die U23 EM qualifiziert , war sehr nervös. Er , der sich doch in diesem Jahr immer wieder beweisen musste, im letzten Jahr aus unerklärlichen Gründen den Status Swiss Starters Futur verlor und mit neuer Trainingsgemeinschaft (LV Thun und LC Regensdorf) eine neue Herausforderung suchte und fand. Die Zeit von 1:47.55min, die er in diesem Jahr erreichte, zeigt auf, wie viel Potenzial in Robin steckt und dass er zu Recht vor Wochenfrist die Schweiz an der Team EM vertrat. In souveräner Manier qualifizierte er sich mit einem kontrolliierten Lauf denn auch für den 800m Final vom Sonntag. Das fast gleiche Kunststück verpasste Gui Santos nur um Haaresbreite. Mit einem tollen Lauf wurde Gui hervorragender 9. und verpasste den Final um bloss 0.03". Bravo! 

Fabio , der vor Wochenfrist in Thun im Weitsprung eine neue PB von 7.43m erreichte, fand nie richtig in seinen Wettkampf und da die zwei besseren Sprünge dann leider knapp ungütig waren, wurde er mit 7.15m Siebter. Er war damit nicht zufrieden, aber auch diese Erfahrung gehört zu einer SM und wir wissen alle, dass Fabio uns in dieser Saison noch sehr weite Sprünge zeigen wird. Bei Céline war es ein Tag, an welchem es um die EM Qualifikation über die 200m ging. Sie, die doch die EM Eintrittslimite von European Athletics von 24.20s bereits unterboten hatte, aber von Seiten Swiss-athletics her ,als Athletin mit Jahrgang 1999, eine strengere Limite (23.75s an Stelle von 24.20s ) laufen musste, musste heute über sich hinaus wachsen, wollte sie diese erreichen. Die erste Hürde zu diesem Unterfangen wartete bereits in den VL. Mit Sarah Atcho stand da eine Athletin in der gleichen Serie am Start, die zwar von einer Verletzung zurück kam, aber durchaus bereits wieder sehr schnell laufen konnte. So kam es dann, dass Sarah schneller lief und sich Céline als Serien Zweite in einer sehr guten Zeit von 24.17s nicht fürs Finale qualifizierte. Die Enttäuschung über das Nicht-Erreichen der strengeren  EM Limite war gross und brauchte etwas Zeit zum Verdauen. Aber die EM U23 Quali  mit der 4x100m Staffel ist dafür ein kleiner Trost für die tollen Leistungen, die uns Céiine auch in diesem Jahr bereits wieder gezeigt hat. 
 

Am Sonntag standen neben dem Finale von Robin über die 800m die Hürdenläufe mit Linda und Cyrill auf dem Programm. Cyrill Tanner  gehört zu denen Athleten , die wegen Corona nicht richtig trainieren geschweige denn an Wettkämpfen teilnehmen durften. Nichts desto trotz qualifizierte sich Cyrill für die SM und zeigte in seinem ersten Hürdenrennen mit einigermassen normalen Verhältnissen eine tolle Leistung von 15.55s. Bravo. 
Linda Bichsel hatte als U18 Athletin inmitten der nationalen Hürden Frauenelite nichts zu veriieren. Erfahrungen sammeln und allenfalls die EM U20 Limite nochmals bestätigen, lautete denn auch die Devise. Dass sie dann in 13.96s ( EM U20 Limite bestätigt) das Finale der besten 6 um bloss 0.001" verpasste, fuchste sie dann doch ein wenig aber nichts desto trotz, war dies wiederum eine Topleistung der jungen Mehrkämpferin. Bravo! Als Hightlight und Abschluss dieser SM folgte aus Thuner Sicht dann das Männerfinale über die 800m mit Robin Oester. Robin zeigte in eindrücklicher Art und Weise in einem von Beginn weg kontrollierten Rennen und mit einem unglaublichen Renninstinkt, wer in diesem Jahr der besten 800m Läufer ist. Robin gewann die Konkurrenz, wurde neuer Schweizermeister 800m bei den Aktiven und holte somit eine Goldmedaille nach Thun! Herzliche Gratulation Robin!